VDSL in Landshut – endlich schnelles Internet

Die Stadt und die Stadtwerke Landshut haben Mitte 2013 zusammen mit der Deutschen Telekom den Ausbau der Internetzugänge mit VDSL im Vorwahlbereich 0871 beschlossen. Das Ausbauprojekt soll ca. bis Ende 2014 andauern und durch den Aufbau von Outdoor DSLAM Technik durchgeführt werden. Dabei werden neue Glasfaserleitungen verlegt, die bis zu den neu aufzustellenden Outdoor DSLAM geführt werden, welche in unmittelbarer Nähe von bestehenden Kabelverzweigern aufgestellt werden. Dadurch werden einfach gesagt die bestehenden Vermittlungsstellen in Landshut dezentralisiert und somit die Leitungslänge der Kupferkabel stark reduziert. Somit sind höhere Datenübertragungsraten möglich für schnelles Internet, aktuell mit VDSL2 bis zu 50 Mbit. Bei der bestehenden Technik der zentralen Vermittlungsstellen betragen die Leitungslängen teilweise mehrere wenige Kilometer, wodurch in großen Gebieten in Landshut nur ADSL Technik mit bis zu 6 Mbit möglich ist, in näherer Umgebung der Vermittlungsstelle von bis zu ca. 1,5 km kann noch ADSL2 mit bis zu 16 Mbit geschaltet werden. Durch das Aufstellen der Outdoor DSLAM Technik werden nur noch Leitungslängen von ca. bis zu 500m erreicht. Aktuell sind schon einige DSLAM in Landshut aufgestellt, auf der Karte ist leicht zu sehen dass diese in relativ geringen Abstand von wenigen hundert Metern aufgestellt werden. Man kann davon ausgehen dass damit nahezu eine Vollversorgung mit Datenraten bis zu 50 Mbit für den Kunden erreicht wird. Die Gebiete mit der etwas geringeren Geschwindigkeit von 25 Mbit werden sich meiner Meinung nach in Grenzen halten.
Gleichzeitig mit den neuen Anschlüssen wird auch auf Internet-Telefonie umgestellt, die VDSL Anschlüsse werden wahrscheinlich nicht mehr mit analoger Telefonie oder ISDN angeboten. Man braucht davor aber keine Bedenken haben, die Technik ist ausgereift und stabil, eine Beeinträchtigung des Datenverkehrs bei gleichzeitiger Telefonie ist nicht zu befürchten. Das immer wieder auftauchende Argument keine Notrufe mehr führen zu können bei einem Stromausfall soll man selbst mal überdenken, wer hat schon noch ein kabelgebundenes Telefon zuhause? Meistens hat man ein Schnurlostelefon, welches bei einem Stromausfall sowieso nicht funktioniert. Abgesehen davon ist realistisch betrachtet in jedem Haushalt mindestens ein Mobiltelefon vorhanden. Und wie oft fällt schon der Strom aus?

Die Karte mit den Standorten und Bildern der DSLAM wird von mir die nächsten Wochen immer wieder aktualisiert werden.

 

Wann die Anschlüsse geschaltet werden können kann man jedoch nicht genau sagen, mit dem Aufstellen der Technik ist es ja nicht getan, dahinter steckt noch einiges an Arbeit bei der Telekom Technik (Schaltung der Glasfaserleitungen, einpflegen der VDSL Verfügbarkeit zu allen betroffenen Anschlüssen, etc.). Die Verfügbarkeit kann man sich jedoch über eine VDSL Karte oder eine Rufnummern-Verfügbarkeitsprüfung auf der Telekom Webseite anzeigen lassen. Sofern man bereits Telekom-Kunde ist kann man den VDSL-Vertrag ab Verfügbarkeit direkt abschließen, es muss nicht auf das Vertragsende gewartet werden, da der VDSL Vertrag höherwertig ist und somit ein Wechsel schnell möglich ist. Kunden anderer Anbieter müssen auf das Vertragsende warten oder bei ihrem Anbieter die VDSL Verfügbarkeit erfragen.

Also die nächsten Monate einfach in Landshut die Augen offen halten und nach neuen DSLAM auf den Gehwegen Ausschau halten, es kann dann nicht mehr sooooo lange dauern.

Ob und wann allerdings VDSL Vectoring in Landshut geschaltet wird ist noch nicht zu sagen, offiziell gibt es ja bis jetzt noch nicht einmal den entsprechenden Call & Surf Tarif für VDSL Vectoring 100, ebenso keinen Preis dafür. Ob er sich an den Preisen für Call & Surf Fiber 100 orientieren wird kann man nur spekulieren, es kann sein da mittlerweile das Fiber 50 für den gleichen Preis zu haben ist wie VDSL 50.

E-Mail Postfach auf eigenen Server umziehen

Es kommt vor dass man eine Domain bei einem Provider hat mit gehostetem E-Mail Postfach. Möchte man nun die Domain auf einen eigenen Server umziehen fällt zwangsweise auch das E-Mail Postfach beim Provider weg oder man möchte es einfach selbst umziehen weil z.B. der angebotene Speicherplatz zu klein ist. Auf dem neuen Root-Server ist dafür das Tool fetchmail eine gute Hilfe. Etwas Kommandozeilenerfahrung mit SSH sollte man dafür allerdings mitbringen. Auf einem CentOS Server ist falls noch nicht vorhanden das Paket fetchmail zu installieren:

yum install fetchmail

Für fetchmail gibt es eine Konfigurationsdatei /etc/fetchmailrc in der die Zugangsdaten des alten Postfaches einzutragen sind mit folgendem Format:

poll xxx.xxx.xxx.xxx with proto IMAP user ‚benutzername‘ there with password ‚dasaltePasswort‘ is info@domain.de here ssl;

Benötigt werden die Daten des alten Postfaches:

  • Servername oder IP-Adresse (nach poll)
  • IMAP oder POP3 als Postfachtyp
  • Benutzername
  • Passwort

Die zuletzt angegebene E-Mail Adresse ist das neue Postfach, das zuvor auf dem Server angelegt werden muss. SSL sollte man aktivieren, bei vielen Providern ist es mittlerweile Standard.

Nun kann man einmal den Abruf testen mit dem Kommando

fetchmail -v -a -k -c -f /etc/fetchmailrc

Das Kommando bewirkt folgendes
-v Verbose, damit die einzelnen Schritte aufgelistet und zu sehen sind
-a Alle Mails abrufen, auch die gelesenen
-k keep, die E-Mails werden nicht gelöscht nach dem Abruf (für den Test)
-c check, es wird nur ein Test gemacht, die Mails werden nicht gespeichert
-f file, verwende die angegebene Konfigurationsdatei

Die Ausgabe enthält nun einige Zeilen wie
fetchmail: –check mode enabled, not fetching mail
fetchmail: IMAP> A0002 STARTTLS
fetchmail: IMAP< A0004 OK LOGIN completed
und das wichtigste die Anzahl der E-Mails
fetchmail: IMAP< * 161 EXISTS

War das erfolgreich kann man einen Download starten ohne -c, evtl. ohne die Mails zu löschen mit dem Kommando:

fetchmail -v -a -k -f /etc/fetchmailrc

Die Mails sind jetzt im neuen Postfach gespeichert unter /var/qmail/mailnames/undsoweiter und können normal über das neue Postfach abgerufen werden.

Möchte man die Mails beim alten Provider löschen ist statt -k ein -K zu verwenden, die Mails werden nach dem Abruf vom alten Postfach unwiederbringlich gelöscht. Das ist hilfreich falls weiterhin Mails im alten Postfach eingehen und diese nachträglich abgerufen werden müssen.

Zu erwähnen ist dass keine E-Mails aus Unterordnern automatisch heruntergeladen werden. Möchte man z.B. den Ordner Gesendete Objekte von 1und1 herunterladen dann ist die Datei /etc/fetchmailrc wie folgt anzupassen:

poll xxx.xxx.xxx.xxx with proto IMAP user ‚benutzername‘ there with password ‚dasaltePasswort‘ is info@domain.de here ssl folder „Gesendete Objekte“;

Am besten man lädt sich also zuerst einzeln jeweils einen Unterordner und verschiebt die E-Mails nach dem Abruf in den entsprechenden Ordner des neuen Postfaches. Zum Schluss lädt man dann die E-Mails aus der normalen Inbox ohne Ordner.

Vor dem ganzen Abruf vielleicht auch noch die maximale E-Mail Größe im postfix definieren, sonst werden übergroße Mails nicht heruntergeladen, also in der /etc/postfix/main.cf eine Zeile mit z.B.
message_size_limit = 51200000
hinzufügen, dann können 50 MB große E-Mails empfangen werden.

Erfolgreich habe ich das verwendet um Postfächer von 1&1 und von Greyhound umzuziehen.
Bei Greyhound muss man allerdings vorher telefonisch den Abruf und das Löschen aktivieren lassen und es können nicht alle Mails auf einmal abgerufen werden, also einfach das Kommando mehrmals hintereinander ausführen.

Alles in allem eine kleine Frickelbude, aber immer noch besser als beide Postfächer im Thunderbird einzurichten um dann alle Mails einmal runterzuladen und im neuen Postfach hochzuladen (über DSL).

Rechnung von OfficeDirect über 580€

Wem diese Tage per Brief eine Rechnung der Firma OfficeDirect aus Spanien ins Haus flattert ist von einer kleinen Abzockmasche betroffen. Hier wird eine Office suite 12 in Rechnung gestellt mit dem Betrag von 580 EUR. Den Betrag soll man auf ein spanisches Konto überweisen, die internationalen Kontonummern IBAN und BIC sind auf der Rechnung angegeben. Es ist auch ein Downloadlink mit der Webseite officedirectstore.com aufgeführt und eine PIN um den Download zu starten. Das sieht schon alles sehr realistisch aus und auf den ersten Blick muss man durchaus überlegen, wer hat das bestellt. Sollte die Rechnung gleich direkt der Buchhaltung des Büros reinflattern kann es evtl. sein dass diese unbedarft überwiesen wird, Software wird ja im Büro gebraucht.

Die Domain officedirectstore.com ist über einen Anonymisierungsdienst aus USA registriert worden, der Inhaber hält sich also bedeckt. Man kann bezweifeln dass diese Firma existiert.

Meiner Meinung nach kann die Rechnung gleich in die Rundablage wandern und der Fall ad acta gelegt werden.

Office DirectOffice Direct BankverbindungNicht zu verwechslen ist die hier genannte spanische Firma mit einer deutschen gleichnamigen GmbH.